Don’t Feed the Troll
Worum geht es in diesem Projekt?
In diesem Blended-Learning VR-Projekt geht es um eine interaktive, medienpädagogische Lerneinheit für Jugendliche und junge Erwachsene. Ziel ist es, ein Verständnis für Cybermobbing, Trolling und digitale Desinformation zu fördern – und gleichzeitig Handlungskompetenz im Umgang mit diesen Herausforderungen zu entwickeln.
Die Lernenden erleben das Thema in einer virtuellen Umgebung, reflektieren das Recherchierte und Erlernte gemeinsam und bearbeiten kollaborative Aufgaben.
Themenüberblick
- Cybermobbing & Trolling
- Hassrede & digitale Zivilcourage
- Fake News, Deep Fakes & Verschwörungstheorien
- Social Media & Community-Verhalten
- Umgang mit Mehrfach-Accounts & Täuschung
Einblick in die Lernerfahrung
Inhalte werden in einem neuen Fenster geöffnet
Der Prozess
Die Ausgangslage
Cybermobbing, Trolling, Hasskommentare und Desinformation sind heute fester Bestandteil digitaler Kommunikation – besonders in sozialen Medien, Foren und Gaming-Communities. Jugendliche sind davon nicht nur passiv betroffen, sondern stehen oft selbst im Spannungsfeld zwischen Täter-, Mitläufer- und Opferrollen. Das Projekt greift diese Realität auf und zeigt konstruktive Wege auf, mit der digitalen Konfliktkultur bewusst umzugehen.
Grundlage für die Planung war u. a. der
Themenmonitor des bidt.
Meine Lösung
Eine digitale Lernreise, die Betroffenheit, Wissen und Handlungskompetenz zusammenbringt. Die Lernenden bearbeiten Aufgaben in einer virtuellen Umgebung, diskutieren Lösungsansätze im Plenum und gestalten eigene Beiträge wie z. B. Steckbriefe oder Checklisten. Der immersive Ansatz fördert Engagement, Selbstwirksamkeit und Transfer.
Die Lerneinheit ist flexibel einsetzbar, kann durch Lehrkräfte begleitet oder im Rahmen medienpädagogischer Projekte integriert werden. Inhalte und Aufgaben lassen sich bei Bedarf schnell anpassen oder erweitern.
Meine Rollen
- Instructional Design: Inhaltsrecherche und Konzeption der Lernreise, Definition von Lernzielen und didaktischer Struktur
- Visuelles Design: Gestaltung von Moodboard, Bildwelt, Mockups, Animationselementen
- Umsetzung: Videoskript & Storyboard, Audio (KI-generiert), Videoerstellung
- VR-Entwicklung: Konzeption und Umsetzung des virtuellen Raums (spatial.io)
Tools
- MS Word: Skript und Storyboard
- MS PowerPoint: Prototyp-entwicklung sowie Zusammenstellung des finalen Videos
- Corel Video Studio: Videoschnitt spatial.io: Erstellung der virtuellen Lernumgebung
- Photoshop: Bildbearbeitung für Assets
- TTSFree.com – Text-to-Speech für Audiotrack
- Adobe Firefly: KI-generierte Illustrationen & Bildwelt
Lernreise
- Flipped-Video mit Storytelling
- Virtueller Raum mit 6+1 Aufgaben-Stationen
- Gruppenarbeit inklusive Whiteboard-Kollaboration
- Kreative Abschlussformate als Lernkontrollen

Planung & Analyse
Auf Basis aktueller Informationen und Studien zum Thema Trolling und Cybermobbing im Internet habe ich zentrale Problemfelder identifiziert, Lernziele formuliert und die Struktur der Lernreise entwickelt. Die Diese Phase umfasste u. a. erste didaktische Grundüberlegungen, eine Betrachtung der Zielgruppen sowie mögliche Lernortbedingungen.
Ich habe mich für ein Blended-Learning-Format entschieden, das sowohl zeitgemäß als auch lernwirksam ist: Den Einstieg bildet eine asynchrone Videoeinheit im Flipped-Classroom-Stil.
Danach geht es in Gruppen weiter – mitten hinein in einen Virtual Reality Space, in dem die Lernenden die Inhalte aus Mareikes Traum (Teil des Videos) räumlich erleben und an Aufgaben zum Thema arbeiten. Begleitet wird das Ganze durch gemeinsame Reflexions- und Ergebnisphasen auf einem kollaborativen Whiteboard.
Design
In dieser Phase habe ich den Kursverlauf der Lernreise konzipiert und begonnen, das Skript sowie das Storytelling für das Lernvideo zu entwickeln. Zusätzlich entwickelte ich ein Moodboard für Lernvideo und VR-Umgebung, auf dem ich Farben, Typografie, Bildwelt und Stilrichtung festgelegt habe.
Für die Bildwelt entschied ich mich bewusst für einen Pixel-Comic-Stil, der eine jugendnahe, spielerische Atmosphäre schafft und zugleich eine klare Abgrenzung zur realen Welt bietet. Die Grafiken erstellte ich mit Adobe Firefly (KI-generiert).
Auch bei der Gestaltung des VR-Raums achtete ich darauf, eine klare Struktur und eine intuitive Orientierung zu ermöglichen. Die Stationen sollten sich deutlich voneinander abheben, um den Lernenden eine einfache Navigation und einen selbstständigen Arbeitsfluss zu ermöglichen.
Insgesamt lag mein Fokus darauf, ein konsistentes, ansprechendes Lernerlebnis zu entwickeln, das sowohl visuell als auch inhaltlich überzeugt.
Lernaufgaben Station 3: Trolltypen erkennen

Entwicklung
Umsetzung: Ich habe das textbasierte Storyboard für das Lernvideo fertiggestellt und mit Hilfe von KI-Tools die Audio-Narration erzeugt. Der Großteil des Videos entstand in PowerPoint und wurde durch die virtuelle Umgebung ergänzt, in der Mareikes (Alb)Traum stattfindet und die später als „Klassenzimmer“ dient.
Die Ausstattung der VR-Umgebung in spatial.io war eine ungewohnt knifflige Herausforderung. Besonders wichtig war es mir, den Pixel-Comic-Stil der Bildwelt und Grafiken aus dem Video konsequent beizubehalten, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Beim Filmen der VR-Umgebung stieß mein Rechner jedoch schnell an seine Grenzen. Ich musste auf ein Zweitsystem wechseln – ein klassisches Technik-Drama. Zur Bearbeitung des Filmmaterials nutzte ich Corel Video Studio. Die finale Videolerneinheit habe ich anschließend in PowerPoint produziert.
Für die Gruppenarbeit im virtuellen Raum an sechs thematischen Stationen habe ich Lernaufgaben entwickelt und das begleitende Whiteboard für die Gruppenpräsentationen vorbereitet. Jede Station ist einem Aspekt des Phänomens Trolling bzw. digitaler Gewalt gewidmet und wird kollaborativ in Kleingruppen bearbeitet.
Alle Materialien habe ich so aufbereitet, dass sie inhaltlich und visuell harmonieren und ein stimmiges Gesamterlebnis ermöglichen.
Was ich daraus gelernt habe
Dieses Projekt war für mich in vielerlei Hinsicht ein Lernfeld. Natürlich habe ich fachlich dazugelernt – z. B. im Bereich Video-Bearbeitung, dem Arbeiten mit VR-Plattformen und der praktischen Umsetzung von Storytelling im E-Learning.
Aber vor allem habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und technische Stolpersteine nicht als Rückschlag, sondern als Teil des Prozesses zu sehen. Viele Entscheidungen – ob gestalterisch, didaktisch oder technisch – habe ich unterwegs angepasst, verworfen oder weiterentwickelt.
Am Ende ist daraus nicht nur ein durchdachtes Lernmodul entstanden, sondern auch ein kleiner persönlicher Meilenstein. Was ich konkret gelernt habe? Eine ganze Menge – aber vor allem: dranbleiben, ausprobieren und offen bleiben für kreative Umwege.